Recap Brewers Cup & Cuptasting FCF

September 29, 2025

IT’S ALL ABOUT CONTACT!

Fünf Tage Kaffee, Community und Competition in der Klassikstadt Frankfurt

Fünf Tage voller Kaffeeexpertise, spannender Wettkämpfe und echtem Austausch:
Die Klassikstadt in Frankfurt wurde erneut zum Treffpunkt der deutschen Specialty-Coffee-Szene – mit dem Frankfurt Coffee Festival, zwei offiziellen Meisterschaften und einem neuen Workshop-Format, das die Community näher zusammengebracht hat.

Der Leitsatz „It’s all about contact“, geprägt von Urs Rotzinger in seiner Brewers Cup Performance, brachte das Besondere dieser Tage auf den Punkt: Es ging um mehr als Technik. Es ging um Verbindung – zwischen Menschen, Ideen und Tassen.

Tag 0: Der Auftakt vor dem Applaus

Bevor das Frankfurt Coffee Festival offiziell die Tore öffnete, geschah etwas Neues. Etwas, das man selten sieht im sonst so kompetitiven Wettbewerbskontext: Ein Raum für Begegnung auf Augenhöhe.

Im zweitägigen Workshop unter Leitung von Cerianne Bury (REP) trafen (zukünftige) Judges, Coaches und Competitors in entspannter, offener Atmosphäre aufeinander. Es wurde nicht bewertet, sondern geteilt – Wissen, Erfahrung, Unsicherheiten.

12 Teilnehmer:innen lernten hier, wie man Scoresheets liest, wie Sensorik wirklich funktioniert – und was es braucht, um auf der Bühne zu bestehen.
Was vorher oft wie eine Black Box wirkte, wurde greifbar.
Ein leiser, aber entscheidender Startschuss.

Tag 1: Wenn Bühnen zu Spielfeldern werden

Freitag, 10:00 Uhr. Die Tore der Klassikstadt öffnen sich – und die Bühne gehört den 22 Brewers Cup Competitors.
Im Open Service präsentieren sie ihre mitgebrachten Kaffees und Brühmethoden, erzählen die Geschichten hinter dem Geschmack. Jede Performance ist einzigartig, jeder Kaffee Ausdruck einer persönlichen Handschrift.

Nur 12 dürfen weiter – in den Compulsory Service.

Hinter verschlossenen Türen, fern vom Applaus, wartet dort ein unbekannter Kaffee. Gleiche Bedingungen. Gleiche Zeit. Kein Storytelling. Nur Skills.

Gleichzeitig auf der Hauptbühne: die erste Runde der Cup Tasting Meisterschaft. Und sie hatte es in sich.
58 Teilnehmer:innen – ein Rekord!
Acht Sets mit je drei Tassen. In jeder ein Ausreißer. Wer findet ihn? Wer liegt richtig? Und wenn zwei gleich viele Treffer haben – entscheidet die Zeit.

Tag 2: Spannung, Stille, Sensationen

Während beim Compulsory Service höchste Konzentration herrscht, tobt draußen das Publikum mit den Cuptastern mit.
Die Finalrunde bringt ein echtes Duell: Chiaki Kobayashi vs. Hoa Tran Nhat. Beide haben gleich viele Treffer. Doch Chiaki ist schneller – und gewinnt!

„For getting the 1st prize“ – mit genau diesem Satz hatte sie sich dieses Jahr angemeldet.. Jetzt steht sie ganz oben.
In allen drei Runden lag sie klar vorne! Entscheidend war letztendlich immer ihre Schnelligkeit
Ihre Reise: Von Tokio nach Berlin. Vom Coffee-Lover zur Deutschen Cuptasting Meisterin 2025.
Und bald: Vertreterin Deutschlands auf der Weltbühne 2026 in Bangkok.

Ein starker Moment. Und ein würdiger Abschluss für Tag 2.

Tag 3: Der letzte Brühvorgang. Der letzte Atemzug.

Sechs Namen bleiben im Rennen um den Brewers Cup Titel:

Ella Simon, mutig mit einem Decaf
Urs Rotzinger, Vizemeister 2024
Luthfan, bereits 2022 Vizemeister, 2024 Champion
Sulthan Farhan Irfanto
Michael Rieker
Max Müller

Die amtierende Meisterin June Simon scheitert knapp im Compulsory – ihre Schwester Ella übernimmt das Staffelholz.

Doch am Ende ist es Urs Rotzinger, der die Bühne nicht nur mit Technik und Geschmack, sondern mit Emotion und Tiefe füllt.
Sein Vortrag ist mehr als eine Kaffeepräsentation – er ist eine Einladung, Kaffee als Verbindung zu begreifen.

Er gewinnt. Verdient. Mitten ins Herz der Community.
Und wird Deutschland 2026 in Brüssel auf der World of Coffee vertreten.

Mehr als Wettbewerb

Was bleibt nach fünf Tagen in Frankfurt?

Neue Meister:innen – ja.
Beeindruckende Performances – definitiv.
Aber vor allem: eine Community, die gewachsen ist.
Transparenter. Nahbarer. Miteinander statt gegeneinander.

Der Workshop war mehr als ein Warm-up.
Die Meisterschaften mehr als ein Wettbewerb.
Und das Festival mehr als nur Kulisse.